
Billesberger Hof in Moosinning
„Ich bin durch und durch Bauer“, sagt Amadé Billesberger, von allen nur Mogli genannt, bei unserem Rundgang über sein Gut in Moosinning südlich von Freising.
Naturliebend, unkonventionell und innovativ bewirtschaftete er schon in sechster Generation den Hof, den er 2007 von seinem Vater gepachtet und auf biologische Erzeugung umgestellt hat. Der Hof ist Mietglied beim Anbauverband Naturland.

Die Mühle, aus dem der Hof hervorgegangen ist, gibt es wohl schon seit mehr als 700 Jahren, vielleicht auch tausend, so genau geben das die Archive nicht mehr her. Sicher ist, dass die Mühle bis zur Säkularisation 1815 zur Benediktinerabtei St. Emmeram gehörte.
Mitte 1850 wechselte sie dann in den Besitz der Billesberger Vorfahren, die sie bis in die siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts vergrößerten und recht erfolgreich führten. Als Moglis Vater Siegfried 1977 den Hof übernahm, war die Mühle schon geschlossen. Siegfried sanierte die übrigen Gebäude und baute auch ein modernes Wasserkraftwerk zur Stromerzeugung, das heute noch zusammen mit einer Hackschnitzelheizung aus eigenem Holz die umweltfreundliche Energie für den Hof und dazu für weitere 100 Haushalte liefert.

Auf 72 Hektar werden nun nicht nur Getreide und über 100 Gemüsesorten biologisch angebaut, wobei die Billesberger-Familie den Fokus auf alte und samenfeste Sorten gelegt hat. Deutsche Bergschafe halten das Gras kurz, Bienen sammeln Nektar und Pollen von den überall angepflanzten Blühstreifen und den vielen alten Apfelbäumen, dazu gibt es 900 Zweinutzungshühner in drei mobilen Hühnerställen, die ihren Auslauf genießen und Wildkräuter picken.
Die Hennen liefern frische Eier und der Partnerbetrieb Schubert aus Franken verarbeitet das Fleisch der Bruder-Gockel zu Gockelbolognese und Frikassee.

Der Billesberger Hof ist vor allem für sein Mehl und seine Nudeln bekannt. Neben Weizen und Roggen, werden vor allem die Urgetreidearten Dinkel, Emmer und Einkorn angebaut. Wurde das Korn früher noch in der eigenen Mühle gemahlen, übernehmen das heute die Sagberger Mühlen in Landshut und die Wolfmühle in Forstinning. Der Lärchenhof in Friedberg-Rinnenthal wiederum verarbeitet das Billesberger Mehl und den Gries zu der beliebten regionalen Pasta.
Sollte es Euch in die Moosinniger Gegend verschlagen, am Billesberger Hofladen kann man zu Wochentagen das ganze Sortiment direkt ab Hof kaufen. Die Daheimbleiber können es zum Glück bei uns bestellen.